Zur Zeit baue ich Renneiner für Ruderergewichte bis ca. 105 kg. Meine Boote sind seit 1986 im Einsatz und haben sich seither im Vereins- und Leistungssport und besonders auch als individuell gefertigtes Privatboot bewährt. Drei Grundsätze liegen allen Booten zugrunde:
Zur Zeit fertige ich Boote in 5 verschiedenen Formen teilweise in unterschiedlichen Bauhöhen und damit Gewichtsbereichen. Vor allem im mittleren Gewichtsbereich gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
Der „piccolo“ für Ruderer bis ca. 65 kg
Mit einer Formlänge von ca. 7,60 m ein kurzes Boot, geeignet für den Gewichtsbereich bis ca. 65 kg. Das Boot kann auch von sehr leichten Ruderinnen gerudert werden.
Der „Palantir“ für Ruderer bis ca. 75 kg
Ein Leichtgewichts-Einer mit einer Formlänge von ca. 7,95 m, ideal für den Gewichtsbereich von ca. 60 -75 kg. Der „Palantir“ ist das Standardboot für einen sehr breiten Einsatzbereich z.B. im Jugendrudern in vielen Vereinen.
Der „Asra“ für Ruderer bis ca. 85 kg
Ein langes (8,25 m) und schlankes Boot. Das Boot läuft, wenn es nicht voll ausgelastet ist, sehr ruhig.
Der „Borak“ für Ruderer bis ca. 90 kg
Ein Boot von 7,93 m Länge. Das Design ist auf Schnelligkeit hin gerechnet. Es rudert sich wegen seiner geringen Länge bei Vollauslastung nicht ganz so ruhig wie ein langes Boot. Das Boot kann in mehreren Rumpf- und Waschbordhöhen gebaut werden, je nach Einsatzzweck (siehe „Chronos“).
Der „Chronos“ für Ruderer bis ca. 105 kg
Den „Chronos“ gibt es in zwei Versionen: Für Ruderer bis ca. 90 kg und für Ruderer bis ca. 105 kg. Der „Chronos“ kann auch für höhere Gewichtsbereiche gebaut werden, dabei wird sowohl der Rumpf als auch das Waschbord/das Rollbahndeck in der Höhe verändert. Das Boot ist ca. 8,45 m lang und relativ schmal, vor allem im Bereich Bugluftkasten. Ein sinnvoller Einsatz ist ab ca. 75 kg gegeben, das Boot läuft wegen seiner Länge bei niedrigeren Ruderergewichten sehr ruhig.
Die Gewichtsangaben beziehen sich auf die optimalen Renneigenschaften der Boote. Dies hat hydrodynamische Gründe. Die Boote sind wegen ihrer hohen Steifigkeit ohne jedes Risiko für das Boot so weit belastbar, bis sie untergehen. Auch in den Gewichtsbereichen unterhalb der empfohlenen Bereiche können die Boote mit gutem Erfolg auf Regatten eingesetzt werden.
Technische Ausführung
Rumpf: Massives Carbon-Kevlar-Epoxid-Laminat unter Verzicht auf einen Sandwich-Kern. Der Rumpf ist mit Carbon-UD-Bändern verstärkt. Die Luftkästen sind mit Holzfachwerk ausgebaut und innen zum Schutz vor Feuchtigkeit mehrfach mit Bootslack lackiert.
Decks: Die drei Deckeinheiten Bugdeck, Heckdeck und Rollbahndeck mit Spitzbord sind Carbon-Kevlar-Nomexwaben-Konstruktionen. Sie sind zuverlässig und aufwändig gegen Wasserdampfdiffusion gesperrt.
Hauptspant: Der Hauptspant ist eine Carbon-Mantel-Konstruktion ohne den Einsatz von Holzwerkstoffen, ebenso der gesamte Unterbau unter dem Rollbahndeck.
Temperung: Zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Harzsysteme werden die einzelnen Formteile sowie das fertige Boot nach den Vorschriften der Harzhersteller getempert (warmgehärtet). Dies erhöht vor allem die Wärmeformbeständigkeit und die Beständigkeit gegenüber Wasser und damit sehr entscheidend die Haltbarkeit des Bootes.
Lack: Rumpf und Deck werden bis zu 8 mal mit 2-Komponentenlack vorlackiert, die Endlackierung erfolgt mit dem hochwertigem 2K-Acryllack der Autoindustrie. Standardmäßig werden den Boote mit farblosem Lack endlackiert, das ergibt für Rumpf und Decks eine schwarze Oberfläche, die Carbon-strukturiert ist. Im Fußraum ist gelb-schwarzes Hybridgewebe sichtbar. Die Endlackierung wird getempert und bleibt jahrelang hochglänzend. Das Boot wird auf Rumpf und Decks an Bug und Heck in einer Farbe Ihrer Wahl abgesetzt ( ohne Aufpreis ist jede RAL-Farbe möglich, jedoch keine Metallic-Effekt-Lacke). Es sind (gegen Aufpreis) auch andere Farben für die Rumpf- und Decksgestaltung sowie mehrfarbige Decks möglich. Farbige Lackierungen sind etwas schwerer als die farblose Endlackierung. Bei der farbigen Lackierung sind individuelle und ausgesprochen interessante Lösungen realisierbar.
Ich biete vier Auslegervarianten an. Jede Variante hat Vor- und Nachteile, nicht jede Variante ist also für jeden Einsatzzweck geeignet. Wenn Sie das Bild „Welcher Ausleger“ in der Galerie anklicken, finden Sie eine Aufstellung einiger Vor- und Nachteile.
Alu-4-Streben-Ausleger: Für den „Normal“betrieb fertige ich den klassischen Hauptspant-Alu-Ausleger mit zwei Hauptspantstreben sowie je einer Bug- und Heckstrebe. Dieser Ausleger ist leicht, leistungsfähig, unempfindlich, einfach zu handhaben und gut zu reparieren, er ist die Lösung der Wahl für den „Normal“betrieb.
Alu-Heckflügel: Ich fertige Alu-Heckflügelausleger mit Zentralrohr. Alu-Heckflügel sind im Vergleich zu Alu-Hauptspantauslegern leistungsfähiger, aber etwas schwerer, vor allem wenn sie mit 5. Strebe gerudert werden. Die Bedienung des Stemmbrettes ist eingeschränkt, da im Einer wenig Platz unter dem Flügel vorhanden ist. Eine Eloxierung des Flügels ist möglich (Aufpreis für den Flügel und die Eloxierung).
Carbon-Druckstrebenausleger: Sie werden am Hauptspant und im Bereich Spitzbord befestigt und bestehen aus je zwei Carbon/Kevlar-Rohren. Der Dollenstift ist in einer Carbonklammer befestigt, die eine großzügige Höhenverstellung der Dolle gestattet. Alle Gewinde und Muttern sind in V2A-Edelstahl gefertigt. Carbon-Druckstrebenausleger sind sehr leistungsfähig und leicht (ca. 2,3 kg komplett mit Dolle, Stift etc.). Die verwendeten Rohre haben große und optimierte Querschnitte und sind mit einer Innenlage aus Kevlar-Hyridgewebe ausgerüstet, um die Bruchgefahr zu minimieren. Alle Auslegermaße (auf Wunsch auch die Außenneigung) können vom Kunden frei gewählt werden. Die Maße sind leicht einzustellen und bleiben im Ruderbetrieb stabil. Carbonrohre sind hightech-Teile, durch Klarlack-endlackierung sehr stylisch. Sie sind teuer und handwerklich aufwändig zu verarbeiten, das macht einen Aufpreis notwendig.
Carbon-Bugflügel: Bei dieser – neuesten – Auslegervariante verläuft eine starke Carbon-Rohrkonstruktion vom Spitzbord zu den Dollen, es gibt also keinen Hauptspant. Der Bugflügel ist v.a. im Vorder- und Mittelzug sehr leistungsfähig. Für die Rohre gilt das unter Carbon-Druckstrebenauslegern Gesagte. Ein Bugflügel ist sehr aufwändig herzustellen, daher ist ein Aufpreis notwendig.
Sonstige Ausrüstung: Sie können die Ausrüstung Ihres Einers nach Ihren Wünschen zusammenstellen oder meinen Vorschlägen folgen - ganz wie Sie wünschen. Es werden nur moderne Ausrüstungsteile hoher Qualität verwendet. Sämtliche Maße können von Ihnen frei gewählt werden, alle Verstellmöglichkeiten sind großzügig bemessen. Ich achte darauf, daß die Verstellmöglichkeiten im täglichen Ruderbetrieb auch so gut wie möglich funktionieren. Mit der Auftragsbestätigung erhalten Sie ein umfangreiches Kundenbaublatt. Beim Festlegen der Maße und der Ausrüstung bin ich gerne behilflich, wenn Sie dies wünschen.
Sonderwünsche: Eine der Vorteile einer kleinen handwerklich arbeitenden Werft ist die Möglichkeit, vielfältige Sonderwünsche der Kunden zu erfüllen. Ihren Ideen sind kaum Grenzen gesetzt. Sie wünschen eine besondere farbliche Gestaltung? Sie wollen eine andere Auslegerkonstruktion (z.B. ohne 5.Strebe)? Sie wollen ein höheres Waschbord oder eine waagrechte Waschbordoberkante gegen Wellen? Sie wünschen eigene Schuhe ins Boot oder einen speziellen Rollsitz? Sprechen Sie mit mir, auf Sonderwünsche gehe ich gerne ein!
Bootsgewicht: Die Rolle des Bootsgewichtes wird stark überschätzt, insbesondere wenn man bedenkt, daß im hochwertigen Rennruderbootsbau sehr geringe Bootsgewichte immer mit Materialeinsparungen bei tragenden Strukturen einhergehen. Die damit verbundenen Steifigkeitseinbußen und die Verringerung der Lebensdauer wiegen schwer, gerade Renneiner sind sehr schwierig deutlich unter dem FISA-Gewicht zu bauen. Als Standardgewicht für meine Einer haben sich ca. 14 kg herauskristallisiert, wobei bei der Bestellung vereinbart wird, worauf Sie besonderen Wert legen.
Für meine Boote liegen inzwischen 25-jährige Erfahrungen für intensive Nutzung vor. Meine ersten Boote sind immer noch im Renneinsatz - über die Lebensdauer kann ich daher mit gutem Gewissen folgendes sagen: Die tragende Struktur der Boote ist durch die Verwendung der hochfesten Carbonfaser zu mehr als 75 % außergewöhnlich dauerbelastbar und weist nach vielen Jahren praktisch keine Steifigkeitseinbußen auf. Sehr günstig wirkt sich auf die Lebensdauer der Verzicht auf das Rumpfsandwich aus, da die langfristig immer problematische Verleimung Laminat-Sandwichkern entfällt. Hier liegt auch der Grund dafür, daß meine Boote kaum an Gewicht zunehmen: Wasserdampf-diffusion in das Rumpfsandwich gibt es nicht, und die Decks sind zuverlässig abgesperrt.
Die Boote sind aufwändig mit hochwertigen 2K-Lacken lackiert. Die Lebensdauer dieser Lacke entspricht in etwa der Lebensdauer von Feinschichtharz. Wie bei allen Oberflächensysteme gibt es auch hier eine Abnützung durch mechanische Einflüsse sowie durch UV-Strahlung. Der Glanzgrad meiner Boote kann durch gute Bootspflege (z.B. durch die Verwendung einer Bootsplane beim Transport) sehr lange Zeit konserviert werden. Wünscht man langfristig eine glänzende Oberfläche, sollte das Boot alle 10-12 Jahre neu lackiert werden.
Ich gewähre auf jedes Boot sowie auf alle Ausrüstungsgegenstände 24 Monate Garantie. Die Garantie umfaßt die kostenlose Reparatur aller Schäden im Rahmen der Garantie sowie den kostenlosen Austausch aller schadhaften Teile unabhängig vom Verschulden der Werft. Ausgeschlossen sind Schäden durch Unfälle, durch unsachgemäße Behandlung sowie durch normalen Verschleiß. Ein eventuell notwendiger Transport zur Werft geht zu Lasten des Kunden.
Weit über die Garantiezeit hinaus beobachte ich die von mir gefertigten Boote und gewähre Kulanzleistungen zur kostengünstigen Regulierung von Schäden. Hierzu ist jedoch Voraussetzung, daß die Boote pfleglich und sorgfältig behandelt sind.
Da jedes Boot individuell nach Ihren Wünschen gebaut wird, gehen Sie bitte von einer Lieferzeit von ca. 3 – 5 Monaten aus. Die Lieferzeit wird bei Bestellung vereinbart. Die Einhaltung der Lieferzeit ist abhängig vom rechtzeitigen Eingang von Baublatt und Anzahlung innerhalb von 14 Tragen nach Auftragsbestätigung, ansonsten verlängert sich die Lieferzeit mindestens entsprechend. Leider kommt es – wie bei jeder Werft - vor, daß eine vereinbarte Lieferzeit von mir nicht eingehalten werden kann, hierfür bitte ich um Verständnis. In diesem Fall gilt folgende Regelung: Wird die vereinbarte Lieferzeit um mehr als 1 Monat überschritten, hat der Kunde das Recht, vom Vertrag zurückzutreten. Die Anzahlung wird verzinst zurückerstattet, weitergehende Rechte bestehen nicht. Bleibt der Vertrag bestehen, gewähre ich für jeweils zwei Wochen Verzug (ab abgelaufenem 1. Monat , s.o.) einen Rabatt von 1 % auf den Bootspreis.
Das Transportrisiko bei Bootstransporten durch die Werft geht wie bei allen Werften stets zu Lasten des Kunden. Ich stelle daher anheim, das Boot kundenseitig für den Transport zu versichern. Eine Versicherung durch die Werft ist nicht möglich.
Wenn nicht ausdrücklich anderes vereinbart und in der Auftragsbestätigung schriftlich bestätigt, gilt für Neubauten und Reparaturen die folgende Zahlungsweise: Bei Neubauten sind EUR 2000,-- mit der Auftragsbestätigung als Anzahlung fällig. Der noch offenen Betrag ist zahlbar bei Übergabe und Abnahme in bar mit 3 % Skonto auf die Gesamtsumme oder per Scheck mit 2 % Skonto auf die Gesamtsumme.
Bei Reparaturen erfolgt die Rechnungsstellung nach Fertigstellung der Arbeiten. Die Rechnung ist zahlbar innerhalb der vom Kunden mit der Auftragserteilung akzeptierten Frist unter Anrechnung des vereinbarten Skontos. Die Zahlung ist fällig unabhängig von der Abholung bzw. Auslieferung des reparierten Bootes (das kann sich nämlich erfahrungsgemäß sehr lange hinziehen).
Rücktritt vom Kaufvertrag
Ein Rücktritt vom Kaufvertrag ist nur unter der folgenden Bedingung möglich: Die Anzahlung ist in ihrer gesamten Höhe unabhängig vom Bauzustand des bestellten Bootes verfallen.
Diese Informationen entsprechen dem Stand der Saison 2013. Im Rahmen des technischen Fortschrittes werden meine Boote ständig weiterentwickelt, daher sind technische Änderungen vorbehalten. Neben Neubauten repariere ich mit dem Wissen und der Erfahrung aus dem Rennruderbootsbau auch alle Einer und Zweier aus Holz oder Kunststoff aller Werften. Ich stelle Ihnen hier gerne einen Kostenvoranschlag.
Gerhard Wenig |
Tel. 0911 / 6 49 28 88 |
Sportruderbootsbau |
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90451 Nürnberg |
BLZ 76050101 |
E-Mail wenigboote@t-online.de |
Kto-Nr 1.107.816 |
V 713